13 – Das Problem mit OnePager

Heute sprechen wir über OnePager, was ganz zufällig auch ein Service ist, den wir mit inn360grad anbieten. Allerdings gebe ich zu, dass ich gemischte Gefühle zu OnePagern habe. Daher sprechen wir heute über die Probleme eines OnePagers und was dir bewusst sein muss, bevor du dich für einen entscheidest.

Solltest du also überlegen dir eine OnePager Website erstellen zu lassen, höre die Folge vorher bis zum Schluss, damit du eine bewusste Entscheidung treffen kannst. Es gibt nämlich sehr wohl Fälle, wo ein Onepager absolut Sinn macht. 

Was ist ein OnePager?

Unter einem Onepager versteht man eine Website, in der alle Informationen auf einer Seite zu finden sind. Das heißt, mit einfachem Scrollen kommt man von Inhalt zu Inhalt. Das Menü enthält dann sogenannte “Sprungmarken”, um an die richtige Stelle zu kommen.

Das Prinzip kann man natürlich auch nur für teile einer Website verwenden und eine Webseite bauen die mehrerer Informationen enthält. Wann das sinnvoll ist, kommen wir noch dazu. Prinzipiell, wenn ich von einem OnePager spreche, meine ich aber die ganze Website.

Was ist das Problem mit OnePager?

Soweit ist das nun klar. Und man sieht OnePager immer öfter im Internet und könnte meinen, es ist der letzte Schrei. Schließlich ist es sehr praktisch alle Informationen auf einer Seite zu haben, und für den Designer auch einfacher. 

Warum also nicht alles nur OnePager bauen? Leider gibt es ein paar Probleme, die man bedenken muss:

  • UX: Speziell, wenn sehr viel Content auf der Seite ist, kann es für den User sehr verwirrend werden. Auch das Navigieren im Menü und immer noch auf der gleichen Seite sein, die man gerade durchgescrollt hatte, kann etwas verwirren
  • Core Web Vitals: Natürlich dürfen wir nicht außer Acht lassen das je mehr Inhalt (Bilder, Text, etc.) desto länger braucht die Seite zum Laden, das kann die Core Web Vitals negativ beeinflussen
  • SEO & Rankings: Der für mich wichtigste Punkt ist wohl, dass es deine Rankings negativ beeinflussen kann, da deine Seite keinen klaren Fokus hat

OnePager und SEO

Zum letzten Punkt will ich nun etwas genauer eingehen: SEO und OnePager.

Wenn ich als SEO Manager eine Keywordrecherche durchführe, das heißt mir anschaue nach welchen Wörtern sucht jemand auf Google und was für einen Inhalt brauche ich dafür, schaue ich mir auch immer an, ob man mit einer Seite ranken kann.

Das heißt ich schaue mir die Suchintention an, also das was der User sehen will bzw. Google denkt, dass der User sehen will (basieren auf ihre Daten). Dabei gibt es immer wieder Begriffe, die Synonyme sind, andere Schreibweisen und andere Arten etwas zu formulieren → das Ergebnis ist aber dasselbe und der User will dasselbe wissen.

All diese begriffe kann ich auf eine Seite packen, d.h. Ich kann eine Webseite schreiben die genau das was der User Sucht beantwortet. Andere Begriffe muss ich allerdings auf zwei Seiten packen, da sie thematisch nicht zusammenpassen.

Jetzt kommen wir zu den OnePagern bei denen alles auf einer Seite ist, und zwar alles. Von den Leistungen bis zu den Öffnungszeiten bis zum Team… Was ist nun der Fokus dieser Seite? Ganz genau, es gibt keinen Fokus.

Google kann zwar schon Teile einer Seite ranken, allerdings wird es immer den Vorzug einer fokussierten Seite geben. Das heißt, wir ranken mit einem OnePager tendenziell schlechter. 

OnePager und Webdesign

Warum sind OnePager gut für das Webdesign? Wenn ich nun als Designer mich entscheiden muss, ob ich 5 Seiten gestellte oder eine, ist die Antwort ziemlich klar. Schließlich kann ich diese eine Seite dann komplett perfektionieren. Ich brauche nur einen Cover-Bereich, Header und Footer müssen nur zu dieser einen Seite passen und es ist einfacher ein stimmiges Design zu erstellen. 

Was ich persönlich am schwersten finde, ist, die ganze Information so auf eine Seite zu packen, dass sie nicht ewig lang wird und keiner mehr weiter scrollt, aber da hilft vielleicht einfach noch am besten das Menü.

Wann ist ein OnePager dennoch sinnvoll?

Vielleicht fragst du dich nun: Warum sollte ich einen OnePager machen, wenn ich dann schlechter bei Google ranke? Das macht doch überhaupt keinen Sinn dann…

Jein. Den der Fokus von jeder Website ist nicht die Suchmaschine zu rocken. Das kann verschiedene Gründe haben: fehlendes Budget, große Konkurrenten, neue Produkte, die noch niemand sucht, etc.

Eines muss nämlich gesagt sein: SEO ist nicht für jedes Business Model geeignet! Und dein wichtigster Kanal muss nicht Google sein.

Wann macht nun ein OnePager Sinn?

Erste Website für kleine Unternehmen: Wenn du bisher noch absolut keine Website hattest und eigentlich nur gerne im Internet präsent sein willst, ist es eine hervorragende Lösung. Dir muss natürlich bewusst sein, dass du nicht über generische Suchanfragen gefunden wirst. Aber deine Kunden können dich über deine Marke finden und so alle Informationen zu dir herausfinden. Was gleich einen professionellen Eindruck macht. 

Lokale Unternehmen: Bei lokalen Unternehmen geht oft der Haupt-Traffic über Google Maps und lokale Suchanfragen. Dabei ist es wichtig, dass du diesen Website-Button zur Verfügung stellst. Was recht schwer ist, ohne Website. Google kann so deine Relevanz für eine lokale Suchanfrage erhöhen, und der User kann sich noch mehr Informationen holen. Die wichtigste SEO Arbeit liegt hier in deinem lokalen Unternehmensprofil. Auch wenn OnePage eine Rolle spielt, ist es vielleicht nicht so relevant für eine spezielle Suchanfrage zu ranken. 

Ads schalten / Landingpages: Wenn du Ads schalten willst, ob auf Google oder Facebook oder vergleichbaren, brauchst du eine Seite auf der diese Ads zu landen. Deine sogenannte Landingpage. Normalerweise ist das eine Seite, die du auf deiner Website erstellst, auch wenn sie vielleicht nicht gut intern verlinkt ist und ohne Menü. Wenn du allerdings keine Website hast, und nur über Ads Leads generieren willst für ein bestimmtes Thema, kann ein OnePager absolut ausreichen. Zum Beispiel, wenn dein Marketing und Verkaufskanal ein E-Mail Newsletter ist und du mit Ads die Anmeldungen bekommen willst, kannst du eine Landingpage erstellen, die genau das “verkauft”. Und wenn das die einzige Seite auf deiner Website ist, ist diese ein OnePager.

Für einzelne nicht SEO relevante Seiten: Kommen wir zum Punkt den ich am Anfang angesprochen habe: einzelne OnePager auf deiner Website. Damit meine ich eine Seite, die viele verschiedene Informationen enthält, die man vielleicht auch auf einzelne Seiten packen könnte. Speziell wenn dies Seiten sind, die keinen SEO Fokus haben macht dies Sinn auf eine Seite zu packen, damit wir nicht unnötig viele URLs erstellen, welche wieder von Google erst gelesen werden müssen. Ein Beispiel dafür wäre die “Über uns”-Seite – hier können wir von Firmenphilosophie über Firmenstandort und Team alles hineinbringen, denn keiner wird explizit nach deiner Firma + Team suchen. Wenn man das Ganze im Menü aufgespalten haben will, kann man immer noch mit Sprungmarken arbeiten.

Fazit

 Wie ihr seht, gibt es sehr wohl Fälle, in denen ich einen OnePager empfehlen würde, speziell wegen der geringeren Kosten. Aber ich finde, die Probleme sollten jedem der einen OnePager beauftragt bewusst sein. 

Ob OnePager oder nicht, beides können wir dir natürlich erstellen. Schau dir dazu unsere Leistungen an. Und bei Interesse kannst du uns gerne kontaktieren.

Frage des Tages

Hast du einen OnePager als Website bzw. hast du schon einmal einen erstellt? War es in diesem Fall die richtige Entscheidung?

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