46 & 47 | Geld verdienen im Internet: Affiliate-Marketing


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Mit dem Internet sind viele neue Möglichkeiten des “Geldverdienens” aufgetaucht, bzw. alte Möglichkeiten wurden für jedermann einfach zugänglich. In dieser Serie besprechen wir verschiedene Methoden, von denen ihr vielleicht schon einmal gehört habt, vielleicht aber nicht. 

In dieser ersten Folge geht es um Affiliate-Marketing. Wobei wir alles abdecken: was das eigentlich ist, welche Vor- und Nachteile es bietet, wo die Schwierigkeiten heutzutage liegen und wie die Zukunft des Affiliate-Marketings aussehen könnte. 

Starten wir direkt in die Folge rein.

Was ist Affiliate-Marketing?

Beim Affiliate-Marketing geht es darum, dass du deinem Publikum ein Produkt anbietest oder eine Dienstleistung und bei erfolgreichem Kauf eine Provision erhältst. 

Eigentlich nichts anders als dass du Geld dafür bekommst ein Produkt zu empfehlen. Während man früher dafür vielleicht von Tür zu Tür gehen musste, macht man das heutzutage ganz einfach über das Internet.

Der ursprüngliche Gedanke ist eigentlich, dass du eine Website hast, mit einer Community, welche regelmäßig deine Inhalte liest. Du dann in diesen Inhalten ein Produkt oder eine Dienstleistung erwähnst und wenn jemand auf deinen Link klickt und einkauft, bekommst du eine kleine Provision. 

Dann kam allerdings der große Boom der Affiliate-Websites. Das waren Seiten, die einzig und alleine darauf aufgebaut wurden, um Provision zu bekommen. Es wird also ein Produkt bzw. eine Nische ausgesucht. Eine Website darum gebaut, und ganz viele Affiliate-Links eingebaut. Hier ist oft viel SEO Knowhow nötig, denn ohne zu Ranken auf Google und genug Traffic zu bekommen, kann man damit nichts einnehmen. 

Vorteile des Affiliate-Marketings

  • Einkommen unabhängig von deiner Zeit

Du tauschst bei diesem Modell einfach nicht deine Zeit eins zu eins mit dem Geld, das du einnimmst. Das heißt nicht, dass nicht viel Arbeit dahinter steckt. Am Anfang wirst du mega viel arbeiten und nichts herausbekommen. Aber wenn das Projekt einmal Fahrt aufgenommen hat, kannst du eigentlich Geld verdienen Wort wörtlich während du schläfst. Auch wenn du weiterhin Arbeit hineinstecken musst.

  • Du lernst viel dazu

Wenn du auch kein Monatsgehalt davon bekommst, kannst du das ganze als einen riesigen Lernprozess ansehen. Denn du musst von allem etwas lernen. IN den wenigsten Fällen wirst du nämlich gleich am Anfang die Aufgaben extern abgeben, sondern dich eher selbst durch alles wursteln. 

Du wirst zum Beispiel lernen: Wie ein Affiliate Programm funktioniert, wie du guten und interessanten Content erstellst, wie du eine Website erstellst, wie du Traffic generierst, was funktioniert in einer Nische und was nicht, SEO, …

Und wenn du es richtig anstellst, kannst du all das gelernte wiederverwenden für andere Projekte oder es sogar selbst anbieten und anderen beibringen, was du alles gelernt hast.

  • Konkurrenz und Nachfragenanalyse

Neben vielen anderen Sachen, die du lernen musst, um Affiliate-Marketing zu betreiben ist, dass du herausfinden musst, ob überhaupt Nachfrage besteht. Es hilft dir nichts Monatelang an einer Seite zu basteln für Hundehütten, wenn nur 3 Leute danach Suchen und sich dafür interessieren. 

Aber auch das Gegenteil ist der Fall, denn wenn du versuchst, mit Handys und Laptops ins Affiliate-Marketing einzusteigen, dann kannst du dir gleich ein sehr gutes Differenzierungsmerkmal überlegen, denn die Konkurrenz ist groß und stark. 

Beides zwei sehr wertvolle Fähigkeiten, auch wenn du nie wieder Affiliate-Marketing machst, sondern auf etwas ganz anders losgehst. 

  • Learning by doing

Meine liebste Art etwas zu lernen ist einfach nur mit “Learning by doing”. Nachdem du bei Affiliate-Marketing viel selbst übernehmen wirst, musst du viel lernen. Und wenn wir ohne die Notwendigkeit starten gleich viel Geld einzunehmen, können wir einfach nur mit jedem Projekt dazu lernen und wachsen. 

 Meiner Meinung nach solltest du das ganze genau so betrachten. Es gibt keine Garantie, dass dein Plan aufgeht, im Gegenteil du wirst vermutlich viele verschiedene Seiten bauen müssen und manche werden funktionieren, andere wieder nicht. Und wenn du das ganze als einen riesigen Lernprozess ansiehst, wird auch eine Website, die nicht funktioniert, dir etwas bringen. 

Und wer weiß, wofür du all dein Wissen in einem späteren Schritt verwenden kannst. 

Nachteile des Affiliate-Marketings

  • Abhängigkeit von dritten

Eines der größten Nachteile ist, dass du von einem dritten und dessen Produkt und Konditionen abhängig bist. Speziell die Konditionen können sich von einem Tag auf den anderen komplett ändern. Ein großes Beispiel ist dabei Amazon, wo sich die Konditionen immer zu einem schlechteren für Affiliates verändert. 

Ein anderes Beispiel kommt gerade aus meinem eigenen Projekt, meinem Reiseblog. Wer sich planbvoyage.com mal angesehen hat weiß, dass ich einen großen Fokus auf Interrail habe. Warum? Das erzähle ich alles in der Folge zur Entstehung von meinem Reiseblog

Auf jeden Fall sind meine Haupteinnahmen aus dem Affiliate Programm von Interrail, welches wirklich gut funktioniert. Vor zwei Wochen hat Interrail eine Mail geschrieben, dass sie ihr Affiliate Programm einstellen. Das heißt mit anderen Worten, meine Einkünfte aus dem Reiseblog sind auf ein paar wenige Euro aus den anderen Programmen zurückgegangen. 

  • Man benötigt viel Traffic

Nicht jeder Klick und Traffic, den du auf deine Affiliatewebsite bekommst, wird auch auf deine Links klicken. Und nicht jeder dieser User wird dann auch im Cookie Zeitraum das Produkt kaufen. Das wird nur ein kleiner Prozentsatz sein. Um daher wirklich ein Einkommen damit zu generieren, musst du sehr viel Traffic bekommen. Und wenn du davon leben willst, reicht eine Affiliate-Seite sicherlich nicht aus. 

  • Eine erfolgreiche Website ist mit viel Arbeit verbunden

Wenn du mal weißt, wie man eine Website erstellt, ist das nicht mehr die Hexerei. Was aber nicht ganz so einfach ist, ist es eine erfolgreiche Website zu haben. Denn um Erfolg zu haben, musst du richtig viel Arbeit hineinstecken. Ein Affiliate-Projekt ist also nicht einfach so an einem Morgen erstellt, sondern du wirst einige Wochen am Content arbeiten, oder irgendwem anstellen, der dir den Content schreibt.

  • Zahlungen sind meist 3-6 Monate verzögert

Ein Affiliate Programm funktioniert so: Ein User klickt auf deinen Link. Oft hat er dann bis zu einem Monat Zeit, um deinen Link anzuklicken. Danach muss die Website, also der, für den du Affiliate gemacht hast, den Kauf validieren. Oft wird dabei noch die Rückgabe-Zeit abgewartet, denn, wenn das Produkt zurückgeschickt wurde, bekommst du nichts. 

Es sind also im schlimmsten Fall nun bereits 2 Monate vergangen. Das Unternehmen hat dann noch einen gewissen Zeitrahmen, um den Kauf zu validieren. Allerdings bekommst du nicht sofort ausgezahlt, sobald ein Kauf validiert ist.

Meistens wirst du nämlich über eine Affiliate-Plattform deine Programme haben, so wie zum Beispiel awin. Nun hat das Unternehmen wieder ein paar Wochen Zeit, das Geld an awin zu überweisen. Sobald das geschehen ist, bestätigt awin dein Geld.

Aber auch dann musst du bis zur Deadline, und zum Erfüllen eines Mindestumsatzes warten, bis das Geld auf deinem Konto eingeht. Das kann bei mindesten 50 € liegen, und es wird zum Beispiel immer mit 15. Des Monats ausgezahlt.

Dein Geld kommt also sehr verzögert an.

  • Affiliate wird nicht immer gerne gesehen

Ein anderes Problem ist, dass nach jahrelangem schlechten Affiliate-Marketing die Leute nicht allzupostiv darauf reagieren. Was schade ist bei manchen, denn wenn du einen Blog hast, der Mehrwert bietet, steckt viel Arbeit dahinter. Und die paar Cent, die ein Klick auf deinen Link bringen würde, wäre deine Arbeit sicherlich wert.

Andererseits übertreiben es viele mit ihrem Affiliate Programm, und der User merkt es, wenn ein Beitrag nur dafür geschrieben wurde, um viele Links einzubauen. Auch gibt es richtig große Seiten, die Affiliates machen, aber auch großer Scala. Zusätzlich machen sie auch noch Google Ads, und beim einstieg auf der Seite bist du gleich schon überfordert von soviel Werbung. Kein Wunder also der User nicht gerne Sternchen bei Links sehen, mit der Anmerkung das es sich um einen Affiliate Link handelt. 

Schwierigkeiten heutzutage

Viele Nischen sind einfach schon ausgeschöpft, bzw. sind die Leute immer mehr darauf trainiert, nicht jeder Seite zu glauben. Ganz abgesehen davon das es immer schwerer wird auf Google zu Ranken und man immer besseren Inhalt bieten muss.

Während vor ein paar Jahren noch zweitklassige Websites funktioniert haben, muss man heute wirklichen Mehrwert bieten. Was an sich absolut nichts Schlechtes ist, aber es macht das Affiliate-Marketing nicht mehr zur schnellen Geldmaschine.

Auch haben sich die Bedingungen für eines der häufigst genutzten Affiliate Programmen in den letzten Jahren drastisch geändert. Während vor ein paar Jahren Amazon noch eines der besten Affiliateprogrammen war, hat es Amazon nun nicht mehr nötig mega gute Konditionen anzubieten. Die Cookielaufzeit wurde von einem Monat zu einem Tag heruntergesetzt, die Provisionen werden immer geringer und die Einnahmen daher immer weniger.

Das Problem ist nämlich, wie in den Nachteilen bereits erwähnt, du bist abhängig von einem dritten Anbieter, und hast keinerlei Einfluss darauf, was er dir für Konditionen anbietet. 

Die Zukunft des Affiliate-Marketings

Nachdem sich in den letzten Jahren die Welt des Internets mega verändert hat, sagen viele, dass Affiliate-Marketing Tod ist und du damit kein Geld mehr verdienen kannst. Dem stimme ich absolut nicht zu. 

Klar kannst du nicht mehr die Affiliate-Seiten bauen wie noch vor 5 Jahren. Denn heute braucht es auf jeden Fall mehr. Aber nicht, weil der Markt gesättigt ist, sondern weil sich der Anspruch des Users verändert hat. 

Deine Affiliate-Website muss vertrauen erwecken. Ein schreckliches Design, das ohne Liebe hingeklatscht wurde, geht heute nicht mehr. Ein minderwertiger Beitrag, der nur für die Keywords geschrieben wurde, funktioniert heute nicht mehr. Und ohne dass du wirklichen Mehrwert bietest, wirst du auch nicht weit kommen.

Hier ein paar Tipps von mir, solltest du heute dein Affiliate-Marketing für morgen starten wollen:

Bau eine Marke auf

Wir sehen auf Google immer mehr, dass Marken einen starken Vorteil haben. Und das nicht, weil Google irgendeine persönliche Vorliebe hat für Marken, sondern weil die User diese bevorzugen. Google spiegelt schließlich nur wider, was der User sucht und anklickt und dadurch eigentlich will. 

Daher solltest du auf jeden Fall darauf setzen, eine Marke aufzubauen. Dein Affiliate-Marketing sollte also nicht einfach nur waschmaschinen24.de sein, sondern du solltest um das ganze eine Marke bauen. Am allerbesten wäre eine persönliche Marke, in der du dein Gesicht zeigst. Denn das baut nochmals mehr Vertrauen auf. 

Denk an dein eigenes Verhalten, wenn dir jemand etwas empfiehlt. Um der Empfehlung blind nachzugehen, musst du ein ziemliches Vertrauen zu der Person haben. Denn ansonsten glaubst du ihr vielleicht nicht einmal, dass sie, ohne nur an den eigenen Vorteil zu denken, eine Empfehlung ausspricht. Nicht anders ist es im Internet und auf diversen Seiten, die dir ein Produkt empfehlen.

Unterstütze deine Affiliate-Seite mit einem Blog

Um bekannt zu werden und zu zeigen, dass du auch weißt, wovon du sprichst, solltest du auf deiner Website Inhalte publizieren. Dieser Content sollte Google, aber auch dem User zeigen, dass du dich auskennst. Und natürlich sollte er Mehrwert bieten. Wenn du zum Beispiel eine Waschmaschienen-Affiliate-Seite hast, kannst du direkt Probleme beantworten. Wie reinige ich die Waschmaschine richtig? Was mache ich, wenn dieses Problem auftritt? Und so weiter.

Diese Beiträge selbst bringen dir vielleicht im ersten Moment keine Verkäufe, aber wenn du es gut machst, kannst du dich als Experte in der Nische aufstellen und es wird ganz natürlich sein, dass ein User auf deine Marke zurückgreift, wenn seine Waschmaschine kaputt ist und er eine neue kaufen will.

Persönliches Affiliate-Programm

Keiner sagt, dass du nur Affiliate Programme machen kannst von Awin und Co. Wenn du es richtig gut anstellst, kannst du dir deine eigenen Affiliate-Programme ausarbeiten.

Ein Spanier, den ich gut kenne aus dem Online-Marketing, hat zum Beispiel für ein Schuhgeschäft aus seinem Dorf einen Online-Shop aufgebaut. Allerdings hat er nicht diesen Online-Shop verkauft, sondern mit dem Schuhgeschäft einen Deal ausverhandelt: Ich mache das ganze online Business, leite dir die Bestellungen für die Abwicklung weiter und bekomme pro verkauften Artikel eine Provision. 

Der große Vorteil ist, dass du dir natürlich viel bessere Bedingungen rausschlagen kannst. Und nicht dazu im Beispiel von oben ist der Verkäufer auch von dir abhängig, da du sein einziger Marketer bist. Das muss natürlich nicht immer so sein, du kannst auch mit großen Marken ein exklusives Affiliate-Programm ausarbeiten – d.h. du bewirbst mit deiner Marke und Reichweite exklusiv dieses Produkt, und nicht die Konkurrenz. 

Affiliate als zusätzliches Einkommen

Du musst, bzw. solltest, nicht alle Karten auf Affiliate setzen. Um dich wirklich stabil aufzubauen, solltest du dir weitere Einkommensquellen suchen, um nicht eines Tages ohne allem dazustehen nur, weil sich die Bedingungen geändert haben. Du kannst Affiliate auch einfach nutzen, um ein paar Euro zusätzlich einzunehmen, mit deiner Marke. Wenn du einen Plan B hast, rentiert es sich gleich doppelt, dass du Zeit in deine Marke investierst.

Fazit

Der leichte Weg zum Geld, oder die große Abkürzung, ist Affiliate-Marketing heutzutage sicherlich nicht mehr. Aber wenn du viel Arbeit reinsteckst, eine eigene Marke aufbaust um dein Thema und dich in der Nische etabliert, kannst du sehr wohl auch noch heute in 2022 damit Erfolg haben. 

Frage des Tages

Verwendest du selbst Affiliate als Zusatzeinkommen?

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