Das Impostor-Syndrom ist ein Effekt, mit dem viele Selbständige zu kämpfen haben. Speziell am Anfang der Gründung. Es wird in Deutsch auch Hochstapler-Syndrom genannt, aber diesen Begriff finde ich doch ein bisschen irreführend, denn es klingt als würdest du etwas Schlechtes machen.
In dieser Folge erkläre ich dir, was das Impostor-Syndrom wirklich ist und wie du am besten damit umgehst, wenn es dich hat.
Was ist das Impostor-Syndrom?
Wenn du unter dem Impostor Syndrom leidest, hast du das Gefühl, dass du nichts kannst bzw. nicht genug kannst. Du fühlst dich also ein bisschen wie ein Hochstapler, obwohl alles eigentlich dagegen zeigt, denn du hast Erfolg.
Deinen Erfolg schiebst du auf äußeren Faktoren zurück, und nicht wegen dem, was du kannst und was du leistet. Zum Beispiel schiebst du deinen Erfolg auf dein Glück diesen einen Klienten bekommen zu haben, oder zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein.
Auch hast du das Gefühl, dass du deinen Erfolg gar nicht verdient hast und eigentlich nicht da sein solltest, wo du nun bist. Du hast Angst, nicht gut genug zu sein.
Oft machst du auch extra Stunden um dein fehlendes “Talent” und können auszugleichen, und du hast das Gefühl jemand anderer könnte deine Arbeit sicher besser und schneller machen. Im schlimmsten Falle gehts bis zum Burn Out.
Was kannst du machen gegen das Impostor-Syndrom?
Im Falle des Impostor Syndrom ist eines der wichtigsten Dinge zu wissen, dass es so etwas überhaupt gibt und es selbst zu erkennen. Denn erst dann kannst du an deiner Einstellung arbeiten. Hier habe ich noch ein paar Tipps, die du dir unbedingt vor Augen halten solltest in deinem beruflichen Feld.
- Es wird immer jemanden geben, der besser ist wie du – aber du musst nicht der Beste sein, sondern nur besser als deine Kunden
Das ist ein sehr wichtiger Punkt, speziell, wenn du startest. Du kannst nicht der Beste in deinem Feld sein, denn es wird immer wem geben der Besser ist. Und das ist auch gut so, denn wenn nicht, hast du ja nichts mehr zum Lernen.
Aber: deine Kunden brauchen nicht das Beste, das könnten sie sich vielleicht gar nicht leisten. Sie brauchen nur, wem, der ihr Problem löst und das besser kann als sie selbst.
- Auch die anderen Leiden unter dem Impostor Syndrom
Es wird immer wem geben, der besser ist als du, aber auch der besser ist als deine Konkurrenten. Diese Person, mit der du dich ständig vergleichst und denkst sie ist viel weiter als du, machst dasselbe vermutlich mit jemanden der weiter ist als er selbst. Während du also gern soviel Wissen hättest wie diese Person, zu der du aufsiehst, findet diese Person sich selbst also nicht unbedingt als Experte.
- Wir suchen uns als Vorbild immer wem der schon weiter ist als wir, schon länger dabei ist, schon viel mehr gelernt hat
Wir vergleichen uns immer mit den erfolgreichen Personen, die vor uns kamen. Was einfach ungerecht uns selbst gegenüber ist. Denn wie wollen wir ein gleich erfolgreiches Business haben, wenn wir gerade erst starten wie jemand der schon seit 10 Jahren sein Business führt.
Oder woher wollen wir die gleiche Expertise nach ein paar Jahren haben wie jemand, der schon 15 Jahre in diesem Gebiet unterwegs ist?
Ich sag nicht das wir nicht zu erfolgreichen Personen aufschauen sollten, das ist unbedingt nötig. Wir sollten von ihnen lernen, von ihren Erfolgen, aber auch von ihren Fehlern. Aber wir müssen so realistisch mit uns sein, dass wir nicht in ein paar Wochen dasselbe wissen und die Erfahrung von Jahren aufbauen können..
- Jemand, der sich in einem Feld nicht so gut auskennt, wird immer meinen er weiß viel, während jener der sich auskennt weiß, dass es noch soviel mehr zu lernen gibt.
Ich hoffe, ich kann das richtig erklären, aber dieses Phänomen ist mir schon öfters selbst, auch bei mir, aufgefallen. Wenn du dich nur ein bisschen in einer Thematik auskennst, dann meinst du, dass du schon richtig gut bist. Bis du dann eines Tages darauf kommst, wie viel du eigentlich noch gar nicht weißt. Das ist dann der perfekte Moment für ein Impostor Syndrom. Aber jemand, der noch nicht so tief drinnen ist (zum Beispiel dein Kunde) wird das vielleicht nicht sehen, was du alles noch lernen musst eines Tages.
Fazit
Das Impostor Syndrom ist nicht selten und du solltest einfach wissen, dass es dich auch treffen kann. Um nicht deinen eigenen Erfolg dann zu sabotieren, solltest du dich nicht auf das fokussieren, was du noch zu lernen hast, sondern auf das, was du schon kannst – ohne ein Vollidiot zu sein natürlich.
- Du weißt mehr als dein Kunde
- Der Kunde hat dich angestellt, weil du ihm sein Problem lösen solltest, nicht weil du der beste auf der ganzen Welt bist.
- Es wird immer jemanden geben, der besser ist als du, der schon länger in der Branche ist und mehr Erfahrung hat
- Der Beste auf dem Markt hat auch seinen Preis – einen Preis, der vielleicht über das Budget deines Kunden geht
- Vergleiche dich mit andern nur um von ihnen zu lernen, nicht um dich durchgehend schlecht und unfähig zu füllen
- Hör nie auf dazuzulernen, dann wirst du ständig besser und näherst dich deinem Vorbild irgendwann (bis du dir ein neues Vorbild suchst)
Frage des Tages
Hast du das Gefühl, unter dem Impostor Syndrom zu leiden? Wie wirst du es versuchen zu überwinden?